In der heutigen Zeit, in der kulturelle Diversität so präsent wie nie zuvor ist, bietet das erste kurdische Filmfestival Düsseldorfs (DKFF) die einzigartige Möglichkeit, als Plattform für das kurdische Kino zu fungieren. Mit dem diesjährigen thematischen Schwerpunkt wird der ezidischen Gemeinschaft endlich die Aufmerksamkeit zuteil, die schon längst überfällig ist. Das Festival möchte nach generationenübergreifenden politischen Repressalien ein Zeichen für die Notwendigkeit setzen, die Sprache, Kultur und Geschichte des kurdischen Volkes zu bewahren sowie diese weiterzuentwickeln.
Kurdischen Filmemacher:innen und Küstler:innen kommt eine bedeutende Rolle bei der Verbreitung und Bewahrung kultureller Identität ihres Volkes zu, denn ihre Werke sind nicht nur als Kunstwerke sondern auch als historische Dokumente und Zeugnisse des Widerstandes gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeit zu betrachten. Sie bieten Einblicke in die Lebenswelt der kurdischen Gemeinschaft, zeugen von der Stärke und Resilienz gegen alle Widrigkeiten und tragen maßgeblich dazu bei, zu informieren, aufzuklären und Vorurteile abzubauen. Eine besondere Rolle in diesem Kontext spielt Yilmaz Güney. Als Schauspieler und Regisseur gilt er zum einen als Pionier des kurdischen Films und zum anderen als Botschafter kurdischer Kultur über Landesgrenzen hinweg.
Neben den Filmvorführungen schafft das Rahmenprogramm des DKFF anhand von Diskussionen, Vorträgen und kulturellen Veranstaltungen viele Gelegenheiten, sich mit der kurdischen Kultur und Historie vertraut zu machen und Werte wie Toleranz, Verständnis und Solidarität zu fördern.
Die Geschichte der Ezid:innen ist geprägt durch immer wiederkehrende Vertreibung, Angriffe und Eliminierungsversuche. Die brutalen Angriffe des IS vor 10 Jahren in der Shingal-Region in >Form von Massenvertreibungen, Massenmorden und systematischer Gewaltexzesse gegen Frauen und Kinder brannten das Leid dieser Glaubensgemeinschaft ins kollektive Weltgedächtnis ein. Heute lebt mit über 200.000 Mitgliedern die größte Diaspora-Gemeinde der Ezid:innen in Deutschland. Das Festival möchte soziale Verantwortung übernehmen und eine Brücke zwischen den Kulturen und Sprachrohr dieser besonderen Minderheit sein.
Wir laden daher alle Menschen herzlich ein, Teil dieses Festivals zu werden, den eigenen Horizont zu erweitern und in einen offenen und konstruktiven Dialog zu anderen Kulturen und Menschen zu treten.